Upcycling – Heimwerkeln für’s Klima

Aus alt mach neu – der Trend des Upcyclings (zusammengesetzt aus Engl. up „nach oben gerichtet“ und recycling „Wiederverwertung“) geht weiter. Dieser Begriff beschreibt den Prozess, in dem alte Produkte, die scheinbar wertlos sind oder solche, die nicht mehr ihre ursprüngliche Funktion ausüben können, möglichst ressourcenschonend zu neuwertigen Produkten, mit neuen Funktionen umgewandelt werden.

Upcycling ist vor allem aus dem Heimwerker-Bereich bekannt, aber auch Handwerker bedienen sich des Prinzips und fertigen damit erstaunliche Werke. Sebastian Höhn von Rock-Design, gelernter Steinmetz, Steinbildhauer und staatlich geprüfter Steintechniker, den wir auf der Internationalen Handwerksmesse 2019 entdeckten, rettet beispielsweise ausgediente Grabsteine davor, in Schuttmulden zu bloßem Schotter verarbeitet zu werden. Stattdessen fertigt er aus diesem äußerst hochwertigen, mehrere Millionen oder gar Milliarden Jahre alten Gestein unterschiedlichste Objekte, von filigranen Küchenutensilien bis hin zu massiven Waschbecken. So schön kann ökologische Handwerkskunst sein!

Damit Upcycling auch bei Ihnen nicht nur ein kreativer, sondern tatsächlich umweltschonender Spaß wird, geben wir hier die wichtigsten Tipps:

  1. Ziel im Auge behalten – Material sparen: Damit Upcycling wirklich zu einer nachhaltigen Lösung wird, sollte der Materialaufwand möglichst gering sein. Müssen eine Menge Materialien besorgt werden, die nach einmaliger Benutzung selbst nicht mehr zum Einsatz kommen, sollten Sie den Mehrwert des Upcyclings vielleicht noch einmal überdenken. Dazu gehört natürlich auch, wenn das eigentlich zu upcycelnde Produkt, gar erst gekauft werden muss.
  2. Energieverbrauch: Gleich dem Materialaufwand, sollte auch der Energieverbrauch, der für die Verwandlung des Produktes benötigt wird, möglichst gering sein. In jedem Fall sollte er nicht den Energieaufwand des erzielten Produktes, würde man es neu kaufen, überschreiten.
  3. Kauf: Wer lieber Upcycling-Produkte im Laden kauft, anstatt sie selbst zu basteln, sollte darauf achten, dass es sich um genuin upcycelte Produkte handelt und nicht um Neuware im Gebraucht-Look.
  4. Recyceln vs. Upcyceln: Allgemein ist es nicht besonders sinnvoll Produkte mit möglicherweise hohem Material- und Energieaufwand zu upcyceln, die bei richtiger Entsorgung recycelt würden. In diese Kategorie fallen hierzulande beispielsweise Plastik-Mehrwegflaschen. In diesem Fall wären eine Entsorgung und Einführung der nicht mehr verwendbaren Produkte in den Recycling-Kreislauf nachhaltiger und somit vorzuziehen.
Bei Gestein stoßen wohl die meisten Heimwerker an ihre Grenzen! Gut, dass man Upcycling-Produkte auch kaufen kann – wie diesen beleuchteten Weinständer von Rock-Design.

Nachdem das Wiegeklärt wäre, kommen wir nun zum Was: Denn das Internet wimmelt nur so von Upcycling-Ideen! Die Schönsten haben wir hier extra für Sie zusammengestellt:

Für Einsteiger: Viele der Upcycling-Projekte, die Sie im Netz vorfinden, sind relativ aufwändig und schwer umzusetzen. Hier finden Sie sieben clevere und vor allem einfache Ideen zur Aufwertung scheinbarer Abfallprodukte.

Für ambitioniertere Heimwerker:

  • Die alte Jeans bloß nicht wegwerfen – In wenigen Schritten zaubern Sie sich daraus eine Hülle für Ihr Tablet!
  • Der absolute Klassiker des Upcyclings – Euro-Paletten: Hiermit lässt sich wirklich allerhand anstellen. Wie wäre es zum Beispiel mit ein paar schönen Gartenmöbeln, auf denen Sie die letzten warmen Sommernächte genießen können?
  • Im Kleiderschrank wird es allmählich eng? Hier wird Ihnen gezeigt, wie Sie aus alten Leitern ganz einfach eine neue Garderobe zimmern können.

Das Crafty-Team wünscht Ihnen viel Spaß beim Upcyceln!

Robert Knoll

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