Produkttest: Nachhaltige Öle von PNZ

9 Oktober, 2019 Robert Knoll

Produkttest: Nachhaltige Öle von PNZ

So nachhaltig wie möglich arbeiten – das haben wir uns bei Crafty von Beginn an auf die Fahne geschrieben. Dazu gehört auch, dass wir vorwiegend ökologische, umweltfreundliche Produkte verwenden und unsere Kunden diesbezüglich beraten. Deshalb testen wir regelmäßig neue Produkte und stellen sie Ihnen künftig in dieser neuen Rubrik unseres Blogs vor.


Holzoberflächen von Möbeln, Treppen und Parketten, die mit Öl behandelt werden, liegen voll im Trend. Unter anderem deshalb, weil viele glauben, sie hätten sich für eine natürliche und ökologische Lösung entschieden. Dies ist jedoch nicht zwingend der Fall, denn es gibt große Unterschiede zwischen den verschiedenen Ölen und Herstellern. Wir haben zwei Produkte von PNZ, einem der führenden europäischen Hersteller von Holzpflege- und Holzschutz-Produkten, die CO2-neutral auf Basis regionaler, nachwachsender Rohstoffe hergestellt werden, getestet und können diese wärmstens empfehlen.

Hartwachs-Öl Evolution

(Cobalt & Oximfrei)

Das Ölen von Holz ist die ursprünglichste Methode und lässt die Oberfläche in einer natürlichen, matten Optik und Haptik erscheinen. Hartwachsöle kombinieren Öle mit Wachsen. Während das Öl das Holz von innen konserviert, bleibt das Wachs als dünne, schützende Schicht auf der Holzoberfläche. So bekommt das behandelte Holz einen frischen, natürlichen Glanz und eine robuste Oberfläche.



Leinölfirnis Evolution

(Cobalt & Oximfrei)

Dieses Produkt feuert die Struktur des Holzes stark an. Dabei kommt die Maserung des Holzes besser zur Geltung und es entsteht eine Wirkung von Tiefe, die Oberfläche erscheint von Feuchte durchdrungen und erhält eine gewisse Brillanz. Der Firnis lässt sich unheimlich gut verarbeiten und duftet wunderbar angenehm. Ein mehrfaches Auftragen (zwei- bis dreimal) ist zu empfehlen.

Bitte unbedingt beachten: Lappen, mit denen das Öl aufgetragen wurde, müssen nach der Anwendung luftdicht verschlossen aufbewahrt werden, beispielsweise in einem Glas mit Deckel, da ansonsten die Gefahr besteht, dass sich die Lappen selbst entzünden!



Holzöle und ihre Bestandteile

Holzöl besteht aus bis zu vier Komponenten: Bindemittel, (meistens) Lösemittel, Additive und bei farbigen Produkten, Pigmente. Die eigentliche Unterscheidung der Holzöle sollte nach dem Bindemittel erfolgen, also dem Material, das nach dem Trocknen als Film auf oder genauer in den Holzporen verbleibt. Die Wahl des Bindemittels wirkt sich auch auf die Farbe aus. Leinöl etwa tönt das Holz leicht gelblich. In der Regel erkennen Sie die Informationen über die verwendeten Binde- und Lösemittel nicht auf den ersten Blick, hierfür müssen Sie die beigelegten Datenblätter studieren. Grob lässt sich das Spektrum der Holzöle in natürliche sowie modifizierte Rohstoffe unterteilen. Als klassische Bindemittel dienen pflanzliche Öle (Fettsäuren) wie Leinöl, Sojaöl, Sonnenblumenöl oder Tallöl, jeweils entweder als reines und natürliches Öl oder aber als modifiziertes Öl (Alkydharz).



Wie ist das mit den Lösemitteln?

Die meisten Holzöle enthalten auch Lösemittel. Diese machen das Öl erst verarbeitbar. Der Verarbeiter trägt das Öl satt auf, lässt es in das Holz einziehen und wischt den Überschuss dann beispielsweise mit einem Baumwolltuch ab. Ohne Lösemittel wäre das Öl so zäh, dass diese Anwendung nicht möglich wäre. Bei dem PNZ Leinölfirnis klappt es dennoch ohne Lösemittel. Das liegt daran, dass dem natürlichen Öl Leinölfirnis beigemengt wird, welches als eine Art Lösemittel dient, aber nicht als flüchtig anzusehen ist. In modifizierten Ölen kommen häufig geruchsmilde Isoparaffine oder Benzine zum Einsatz. Hier ist Vorsicht geboten, denn Lösemittel aus aliphatischen/ aromatischen Kohlenwasserstoffen gelten als gesundheitlich bedenklich. Bei einigen Produkten kommt auch Wasser als Lösemittel zum Einsatz. Bei lösemittelfreien Ölen liegt der Lösemittelanteil bei nahezu null Prozent. Durch zusätzlich notwendige Trockenstoffe geraten nur Spuren von Lösemitteln in das Endprodukt. Bei anderen Ölen kann der Lösemittelanteil 40 bis 60 Prozent betragen.


Fazit:

Die Öle von PNZ ziehen schnell in die Poren ein und schützen das Holz von innen. Die Oberfläche ist offenporig, atmungsaktiv und reparaturfreundlich.


Fotos: Die PNZ-Öle wurden an einem Übungsstück im Rahmen einer Gesellenprüfung getestet: Das Stück heißt Q-Bus und war für den praktischen Teil der Prüfung in ca. 7 Stunden zu fertigen. Der äußere Korpus ist aus schwarz durchgefärbtem MDF (auf Gehrung). Die einzelnen Schubläden sind aus Eiche mit verdeckten Schwalbenschwanzzinken und die Führung ist klassisch mit Nut und Führungsleiste.